NRZ Lokalsport 30.06.2025
Am Niederrhein Der Nordseelauf erfreut sich seit nunmehr zwei Jahrzehnten großer Beliebtheit. „Mach nicht halt – lauf gegen Gewalt“ unter diesem besonders aktuellen Motto begleitete auch diesmal die evangelische Kirche die Veranstaltung.
An der niedersächsischen Nordseeküste versammelten sich über tausend Läufer und Walker nicht nur aus Deutschland, um an dem Event mit sieben Etappen teilzunehmen und sich im Wettbewerb zu messen. Mit dabei waren Werner Kamps (Hamminkelner SV) und Helmut Buteweg (Lauffreunde Hadi Wesel).
Die erste Etappenstation war Norden-Norddeich. „Ausgerechnet an diesem Tag stiegen die Temperaturen selbst an der Küste auf über 30 Grad“, berichtete Buteweg. Zwei Runden à 5,2 km mit mehreren Auf- und Abstiegen über die Deiche waren bei brennender Sonne zu bewältigen. Angesichts dieser Belastung verzichteten bereits einige Teilnehmer nach der ersten Runde auf das Weiterlaufen.
Die zweite Etappe führte die Teilnehmer auf die Insel Langeoog. Nach der Überfahrt mit der Inselfähre bot Tourenpastorin Antje Wachtmann eine beeindruckende Predigt auf dem Grashügel neben dem Startplatz an. Bei zwar angenehmeren Temperaturen mussten hier jedoch lange Strandabschnitte im strapaziösen Küstensand und weite Abschnitte durch die Dünenlandschaft mit unangenehmen Gegenwind bewältigt werden. Die dritte Etappe startete in Neuharlingersiel im 300 Jahre alten Fischerdorf mit seinen imposanten Fischerbooten und führte dann über 10,2 km vor allem am Deich entlang.
Am vierten Tag ging es für die Niederrheiner auf die stille, autofreie Insel Spiekeroog mit wunderschönen Aussichten auf die unberührte Natur. Antje Wachtmann lud in die alte Inselkirche ein und erklärte deren wechselhafte Geschichte. In zwei Runden über jeweils 5,85 km ging die Laufstrecke auch über 1,2 km durch den tiefen Sand am Strand. „Einige Teilnehmer haben angesichts der Strapazen nach einer Runde leider aufgegeben müssen“, bedauerte Buteweg.
Der fünfte Laufabschnitt führte die Teilnehmer ins Landesinnere nach Bad Zwischenahn. Hier war, nach einem Tag Pause, eine 12,6 km lange Laufstrecke rund um das Zwischenahner Meer zu bewältigen.
Anschießend folgte nach kurzer Nachtruhe die Überfahrt auf die Insel Norderney, wo Etappe sechs absolviert wurde. „Auf den 9,1 Kilometern mit längerem Strandabschnitt machten sich die vielen gelaufenen Kilometer schon deutlich in den Waden bemerkbar“, so Buteweg. Musikalisch begleitet in der Konzertmuschel endete der Insel-Tag.
Am siebten und letzten Lauftag gab es wieder deutlich zunehmende Temperaturen für die Teilnehmer beim Küstenlauf im Wangerland. Auf der 9,2 km-Distanz waren unter anderem über tausend Meter im Watt zurückzulegen. „Einige Teilnehmer blieben im Schlick hängen und hatten Mühe, ihre Schuhe wieder anzuziehen“, erzählte Kamps.
Bei der abschließenden Siegerehrung belegte Werner Kamps den ersten Platz in der Altersklasse 60 in 5:38,17 Stunden, Helmut Buteweg durfte sich ebenfalls über Rang eins in der AK 75 freuen, er benötigte 7:14:,4 Stunden. „Das war eine tolle Veranstaltung mit enormem Zusammenhalt und erstklassiger Organisation“, stellten die beiden Läufer aus Wesel und Hamminkeln fest.
Nach dem siebten und letztem Lauftag hatte Helmut genau 73,4 KM absolviert!